Über Videofeedback haben unsere Klient:innen die Möglichkeit, eine Außenperspektive einzunehmen. Für Eltern und Kinder ist das besonders relevant im Rahmen der Eltern-Kind-Interaktion. Wissenschaftler arbeiten hierfür v.a. mit standardisierten Situationen (z.B. Fremde-Situations-Test, Face-to-Face/Still-Face-Paradigma). In der Beratung ist das aber meistens gar nicht nötig. Hier reichen schon kurze Sequenzen aus dem Beziehungsalltag, um elterliche und kindliche Feinzeichen zu entdecken. Dafür verwenden wir gern Homevideos – entweder aus aktuellen Situationen heraus oder auch alte Aufnahmen aus früheren Lebensphasen.
Für das Videofeedback erstellen wir gemeinsam ein Video oder sie bringen eines mit. Dieses schauen wir uns dann zusammen an und werten die verschiedenen Verhaltensweisen aus. Daraus lässt sich dann z.B. ableiten, wie feinfühlig Sie in der Situation waren, wie synchron sich beide Seiten aufeinander eingeschwungen haben oder wie gut es funktioniert hat, die Verbindung auch bei Unsicherheit herzustellen. Je nach Alter des Kindes entdecken wir so auch Bindungs- und Explorationsverhaltensweisen (z.B. Nähe suchen, ein Spielzeug erkunden).
Das Ziel von Videofeedback ist immer, eine positive Gegenseitigkeit zwischen Elternteil und Kind anzustoßen und die eigenen Kompetenzen zu stärken. Wenn das mit Videofeedback gelingt, ist das nicht nur ein wirklich rührender Moment, sondern hinterher auch vieles relativ-einfach.
PS: Natürlich können wir auch für andere Situationen Videofeedback einsetzen, z.B. um Rollenspiele auszuwerten, Paarkommunikation sichtbar zu machen oder selbstsicheres Verhalten einzuüben. Sprechen Sie uns gern an, wenn Sie diese Methode nutzen möchten.
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